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Finanzen für Frauen

Eines der schönsten Dinge, das wir uns selbst schenken können, ist uns zu erlauben, unseren tiefsten Träumen und Visionen zu folgen. Die meisten von uns lernen bereits als Kind, sich selbst kleinzumachen, bloss nicht zu sehr aufzufallen und ja nicht die eigene Meinung laut zu äussern. Die patriarchalen Strukturen sind immer noch sehr präsent und tief verwurzelt. So tief, dass sie sich immer noch von Grundwasser nähren können. Man fühlt sich als Frau immer noch sehr in der scheinbar eigenen Welt untergraben. 

Wir denken, durch unseren Erfolg könnten wir anderen vor den Kopf stossen, oder wir haben Angst, von negativen Äusserungen getroffen zu werden. Eine klare Vision zu haben und diese Vision stärker sein zu lassen, als alle Ängste, ist der einzige Weg, um die eigenen Träume zu verwirklichen. Selbstverständlich muss man nicht zuletzt ins Handeln kommen. Ins Tun. Einfach machen. 

 

Und schon befinden wir uns inmitten von lauten Sätzen, die in unseren Köpfen wie ein Presslufthammer versuchen uns kleinzukriegen und uns Glauben lassen, man könne nichts bewegen, als Frau. Als Frau muss man mehr beweisen. Man wird mehr auf den Prüfstand gestellt als Männer. Egal, was man macht. Ausser wenn es ums kochen, oder um den Haushalt geht. Das können wir! Einfach so, ohne etwas beweisen zu müssen, ausser wenn es um die Schwiegermutter geht, da werden auch solch banale Dinge präzise unter die Lupe genommen. Auch wenn uns aus gesellschaftlicher Sicht dieses autonome abhandeln, von aneinanderreihenden Tätigkeiten perfekt in das Schema von Dingen passt, die wir können, einfach so, weil wir Frauen sind. 

 

Es gibt immer noch viel zu wenige Frauen, die sich ab und an den gesellschaftlichen Erwartungen widersetzen. Aber zum Glück gibt es jene und dafür bin ich sehr dankbar. 

 

Während immer mehr propagiert wird, dass Finanzen nicht nur Männersache sei, sondern Frauen nur mutiger sein müssten und endlich in Aktien oder ETF’s investieren sollen, um später einmal nicht von Altersarmut betroffen zu sein, wie 170'000 Frauen in der Schweiz, die mit 37 Prozent weniger Rente viel stärker von Altersarmut betroffen sind als Männer. Frage ich mich andauernd, was ich mit diesen Informationen anfangen soll? Diese Inhalte konfrontieren mich zwar mit meinen negativen Gefühlen in Bezug auf Geld und es werden mir auch Gründe aufgezeigt, warum ich diese negativen Gefühle haben sollte, aber mehr halt auch nicht. Es gibt mir das Gefühl, dass es negativ ist Teilzeit zu arbeiten, oder dass meine Care Arbeit, die ich täglich leiste, unbezahlt ist und diese nichts Wert hatMan bekommt, als Frau das Gefühl nicht fair behandelt zu werden. Die Mangel-Mentalität geht davon aus, dass Ressourcen in der Welt begrenzt sind, und wenn wir nicht das kriegen, was wir wollen, kriegt es ein anderer. 

 

Am 25. September 2022 haben Volk und Stände die Reform AHV 21 angenommen. Man suggerierte dem Stimmvolk, dass die Finanzierung der AHV bis 2030 gesichert werden müsse. Die Renten werden angeblich knapp und so, mussten wir schnell handeln und liessen uns von Angst, Neid und Gier leiten. Wir dachten nicht darüber nach, welche Auswirkungen eine solch wichtige Abstimmung auf andere oder auf das Allgemeinwohl hat. Die Probleme in Bezug auf Geld müssen aus meiner Sicht an der Wurzel angepackt werden. In ETF’s oder Aktien zu investieren, ist die Königsdisziplin. Wir alle wollen die Krone tragen, schon klar. Aber es muss uns doch daran gelegen sein, vor allem uns Frauen, das System der sozialen Sicherheit in der Schweiz von Grund auf zu verstehen. Wir werden in dieses System hineingeboren, oder werden angegliedert, wenn wir in der Schweiz arbeiten oder wohnhaft werden. Es gibt kein entkommen. Das System ist mächtig. Mächtig zu sein, bedeutet aber nicht gleich, Herr der Lage zu sein. Diese demoralisierende und verführerische Triebkraft bringt alle möglichen negativen Gefühle mit sich. Aber vor allem entsteht das Gefühl, dem ganzen machtlos ausgeliefert zu sein. Die meisten Frauen können sich nur schwer vorstellen, wie es ist, ein sorgenfreies, stressfreies Verhältnis zu Geld zu haben. Aber versuchen wir es einmal, für einen Moment. Ich möchte, dass jede Frau weiss, dass sie massgebend dazu beitragen kann, ein sorgenfreies und würdiges Leben in finanzieller Freiheit leben zu können. Dies habe ich mir zum Ziel gesetzt. Ich möchte Frauen über all mein Wissen im Bereich der sozialen Sicherheit in Kenntnis setzen. Weil erst, wer ein gutes Fundament hat, kann den ersten Ziegelstein legen. Die nächsten wichtigen Abstimmungen stehen vor der Tür. Wie zum Beispiel diese zur Reform der beruflichen Vorsorge (BVG 21.) Wieder wirbt man damit, dass die Renten gesichert, die Finanzierung gestärkt werden soll. Es darf nicht mehr zu solch einer Ausgangslage kommen wie bei der Reform zur AHV 21. Wir werden ausführlich und im Detail darüber sprechen. Ich freue mich sehr, mein Wissen mit dir zu teilen und hoffe, dass es dir helfen wird, die mit Geld verbundene Ängstlichkeit ein für alle Mal loszuwerden. 

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