Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, war meine Mutter Vollzeit zu Hause. Da sie aber Tagesmutter war, ging sie selbstverständlich einer bezahlten Arbeit nach. Sie bot die Betreuungskosten aber zu so günstigen Tarifen an, dass man heute damit nur noch einen Tag in einer Kita finanzieren könnte. Und obwohl sie einen Fulltime-Job hatte, blieb ihr Ende Monat trotzdem nur ein Salär einer Teilzeitstelle. Einen Pensionskassenanschluss hatte sie auch nicht und dass über zwei Jahrzehnte. Zu solchen Konditionen bezahlte Care-Arbeit leisten, wäre heute undenkbar. Diese Zeiten haben sich geändert.
Die Wahl, als Mutter in der Schweiz Teilzeitarbeit anzunehmen, kann heute eine positive Möglichkeit sein, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Dennoch sollten Auswirkungen auf die Pensionskasse nicht außer Acht gelassen werden. Glücklicherweise besteht heutzutage die Möglichkeit, das Arbeitspensum vor dem 16. Lebensjahr des jüngsten Kindes zu erhöhen und gleichzeitig von Erziehungsgutschriften zu profitieren, die die Altersvorsorge aufbessern.
Die Pensionskasse spielt eine bedeutende Rolle bei der Sicherung der Altersvorsorge in der Schweiz. Wenn Mütter Teilzeit arbeiten, reduziert sich jedoch ihr Einkommen und somit auch der Beitrag in die Pensionskasse. Dies kann zu einer geringeren Rente führen, was in Bezug auf die Zukunft beunruhigend sein kann.
Ein Beispiel: Eine Mutter entscheidet sich nach der Geburt ihres ersten Kindes für Teilzeitarbeit. Durch die Verringerung des Einkommens wird auch der Beitrag zur Pensionskasse entsprechend reduziert. Wenn wir bedenken, dass die Rente aufgrund der Teilzeitarbeit niedriger ausfällt und dass dieser Zustand viele Jahre anhalten kann, wird die finanzielle Bedeutung deutlich.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Mütter heutzutage nicht bis zum 16. Lebensjahr ihres jüngsten Kindes in Teilzeit arbeiten müssen. Die Arbeitswelt hat sich weiterentwickelt und bietet mehr Flexibilität. Mütter haben die Möglichkeit, ihr Arbeitspensum schrittweise zu erhöhen, sobald ihre Kinder älter werden und mehr Selbstständigkeit erlangen. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, ihre Karriere voranzubringen und dennoch Zeit für ihre Familien zu haben.
Ein weiterer positiver Aspekt ist das Konzept der Erziehungsgutschriften. Diese Gutschriften tragen dazu bei, die Rentenlücke, die durch Teilzeitarbeit entsteht, zu verringern. Sie sind Teil der ersten Säule der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) und werden gewährt, solange Mütter ihre Kinder bis zum 16. Lebensjahr betreuen und erziehen. In der Ehe werden Erziehungsgutschriften automisch je hälftig geteilt. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die unbezahlbare Arbeit der Mütter anerkannt wird und sie eine verbesserte Altersvorsorge erhalten.
Es ist wichtig, dass Mütter die Chancen, die sich ihnen bieten, verstehen und nutzen. Indem sie sich über die Details der Pensionskassenregelungen informieren und die Flexibilität der Arbeitsgestaltung erkunden, können sie fundierte Entscheidungen treffen, die ihre finanzielle Zukunft stärken.
Es gibt zwar Auswirkungen auf die Pensionskasse, wenn Mütter Teilzeit arbeiten, doch diese können durch eine rechtzeitige Erhöhung des Arbeitspensums und die Erziehungsgutschriften gemildert werden. Flexibilität ist der Schlüssel zur erfolgreichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die Mütter in der Schweiz tragen eine bedeutende Verantwortung, und es ist wichtig, ihre Bedürfnisse und Ziele zu unterstützen. Durch das Wissen um die Auswirkungen der Teilzeitarbeit auf die Pensionskasse und die Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeitszeit können Mütter die finanzielle Sicherheit und die Work-Life-Balance erreichen, die sie verdienen.
Eine flexible Arbeitswelt und die Anerkennung der Erziehungsarbeit sind der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für Mütter in der Schweiz.